Gesichtschirurgie

Das Gesicht macht einen Menschen unverwechselbar. Es ist die persönlichste „Visitenkarte“, die wir haben. Kein Wunder, dass schon kleinste Veränderungen unser Aussehen und unser Ausdrucksvermögen beeinflussen. Krankheiten, Verletzungen oder Alterungsprozesse führen häufig dazu, dass unsere Mitmenschen abweisend darauf reagieren. Das oberste Ziel der Fachärzte für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie lautet deshalb, das Gesicht eines Menschen zu wahren und wieder herzustellen – im übertragenen wie auch im eigentlichen Sinn. Auch Zahnverlust – vor allem der Frontzähne – beeinträchtigt massiv die Lebensqualität.

Unter ästhetischer Gesichtschirurgie versteht man Eingriffe zur Verbesserung der Ästhetik im Gesichtsbereich. Meist ist das Ziel Zeichen des Alters (Faltenbildung, erschlaffte Haut) zu verbessern oder ästhetisch störende Veränderungen zu mildern.

Hierzu stehen verschiedene Verfahren, die an den Gesichtsknochen oder an den Gesichtsweichteilen zur Anwendung kommen, zur Verfügung.

Gerade in diesem Bereich ist eine gute, individuelle Planung und Besprechung notwendig, um das gewünschte Ergebnis möglichst genau zu erzielen.

Die chirurgische Therapie von Bisslageanomalien ist ein wichtiges Teilgebiet der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie. Man versteht unter einem Fehlbiss eine falsche Stellung der beiden Kiefer zueinander. Patienten mit einer Dysgnathie haben häufig kaufunktionelle Probleme und sind oft auch unter ästhetischen Aspekten beeinträchtig. In Zusammenarbeit mit Kieferorthopäden und Zahnärzten wird so eine große Operation geplant, um ein optimales Ergebnis in Bezug auf Funktion und Ästhetik erzielen zu können. Der Eingriff kann im Unterkiefer oder im Oberkiefer oder in sehr komplexen Fällen auch an beiden Kiefern notwendig werden. Die Operation erfolgt in der Regel unter stationären Bedingungen in Intubationsnarkose. Die Fixierung der Kiefer in der neuen Stellung erfolgt mittels Osteosyntheseschrauben und/oder Osteosyntheseplatten. Die Dauer des Klinikaufenthaltes ist abhängig von der Größe des Eingriffes und der Regeneration des Patienten. Normalerweise sind die Patienten einige Tage bis zu einer Woche in stationärer Behandlung. Danach folgt noch eine intensive Behandlungsphase unter ambulanten Bedingungen in Zusammenarbeit mit dem behandelnden Kieferorthopäden.

Nach einer solchen Operation dürfen die Patienten circa sechs Wochen keine feste Nahrung zu sich nehmen. Das verwendete Osteosynthesematerial wird in der Regel 6 Monate nach der Operation unter ambulanten Bedingungen wieder entfernt.

Die Verbesserung des funktionellen Aspektes (Kaufunktion, Vermeidung von Kiefergelenksproblemen) steht bei dieser Art von Operation im Vordergrund, wobei zumeist auch eine Verbesserung des Gesichtsprofils unter ästhetischen Gesichtspunkten erzielt wird.

Die Kieferhöhlen liegen links und rechts der Nase und sind Teil der Nasennebenhöhlen. Kieferhöhlenentzündungen können durch Allergien, Polypen oder Zysten hervorgerufen werden. Auch Zahninfektionen können die Ursache sein, da die Wurzeln der Oberkieferzähne sehr nah an den Boden der Kieferhöhlen heranreichen. Beschwerden wie Schnupfen, Kopfschmerzen und verminderter Luftstrom durch die Nase sind die Folge.

Ist eine medikamentöse Therapie erfolglos, kann die Kieferhöhle operativ gereinigt werden. Polypen oder Fremdkörper in der Kieferhöhle müssen ebenfalls operativ entfernt werden. Der Eingriff kann in unserer MKG Praxisklinik minimalinvasiv und atraumatisch durchgeführt werden. 

Vor einer Kieferhöhlenoperation führen wir in der Regel eine 3D-Röntgenuntersuchung durch, um die genaue Lage der Entzündung zu bestimmen und die Operation exakt zu planen.

 

 

Unfälle haben häufig Verletzungen im Bereich des Gesichtes zur Folge. Hierzu gehören Knochenbrüche, Weichteilverletzungen aber auch die Lockerung oder sogar der Verlust von Zähnen. Im Rahmen unserer belegärztlichen und ambulanten Tätigkeit können wir im Klinikum Landshut und in unserer Praxisklinik diese Verletzungen behandeln. Eine enge Zusammenarbeit mit Ärzten anderer Fachbereiche (z.B. Unfallchirurgie, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Neurochirurgie) ist durch die Angliederung an das Klinikum Landshut sicher gestellt.

Für die Versorgung der Verletzungen stehen uns neben den Einrichtungen des Klinikums Landshut (z.B. Computertomographie, OP-Säle, Intensivstation)  modernste Instrumente zur Verfügung, um eine bestmögliche Behandlung zu gewährleisten.

In der Regel ist nach einer stationären Behandlung noch eine ambulante Weiterbetreuung notwendig. Dies erfolgt wiederum in unserer Praxis in Zusammenarbeit mit dem behandelnden Hauszahnarzt und Hausarzt.

Auch die langfristigen Folgen von Unfällen können behandelt werden. Hierzu gehört zum Beispiel der Ersatz von verlorengegangenen Zähnen durch künstliche Zahnwurzeln oder auch die plastische Korrektur von Narben.

Die Verknüpfung der stationären mit der ambulanten Behandlung ist für ein optimales Ergebnis unablässig.

Die Tumorchirurgie umfasst die Hautchirurgie (Dermatochirurgie) und die Chirurgie in der Mundhöhle. Unter die Hautchirurgie fällt die operative Entfernung von gutartigen und bösartigen Tumoren der Haut im Gesichtsbereich. Je nach Größe und Art des Tumors kann dieser Eingriff unter ambulanten oder stationären Bedingungen durchgeführt werden. Es sind zwei wichtige Punkte zu beachten. Die Veränderung muss komplett entfernt werden und der Defekt sollte möglichst natürlich gedeckt werden. Das entnommene Gewebe wird immer durch einen Pathologen untersucht, um den Erfolg der Operation individuell beurteilen und gegebenenfalls verbessern zu können.

Die Tumorchirurgie der Mundhöhle betrifft wiederum gutartige und bösartige Veränderungen. Während kleinere Veränderungen oft ambulant behandelt werden, sind große Veränderungen oft nur in Zusammenarbeit mit universitären Zentren möglich.